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Neues Grabfeld B auf dem Friedhof Kirschau

Friedhof als Ort für die Lebenden

Text aus dem Oberlandspatz September 2011, Regine Hartmann und Jörg Händler

Zunehmende Mobilität und Anonymisierung in unserer Gesellschaft spiegelt sich auch in der Friedhofskultur wider. Sehr oft wählen heute Angehörige für ihre Verstorbenen, sicherlich mit den besten Absichten, eine anonyme Beisetzung. „Unsere Kinder und Enkel sind weggezogen und wir wollen ihnen nicht über 20 Jahre die Pflicht der Grabpflege aufbürden.“, zitiert Frau Hartmann, Sachbearbeiterin Friedhof in der Stadtverwaltung Schirgiswalde-Kirschau, oft gehörte Beweggründe. Angehörige brauchen aber einen konkreten Ort des Andenkens, des Erinnerns aber auch für Trauerbewältigung und Trost, so ihre Erfahrungen, auch wenn ihnen das nicht immer gleich bewusst ist. Grabpflege ist Trauerarbeit. Ein gepflegtes Grab hilft den Verlust eines geliebten Angehörigen zu überwinden. Anonyme Grabarten wie die „grüne Wiese“ können diesen Raum für Trauerrituale nicht bieten. Anders die Urnengemeinschaftsgräber mit Namensnennung, die in Zusammenarbeit zwischen Friedhofsverwaltung, Friedhofsgärtner und Steinmetz auf dem kommunalen Friedhof in Kirschau in den letzten Jahren entstanden sind. Hier dürfen Angehörige, von der Pflicht der Grabpflege entbunden, ihre Trauer leben. Ein Stein mit Nennung von Namen, Geburts- und Sterbejahr erinnert an den geliebten Verstorbenen. Für die Pflege der Grabstätte ist während der zwanzigjährigen Ruhezeit die Friedhofsverwaltung verantwortlich, trotzdem bleibt Raum für den individuellen Blumengruß der Angehörigen.
Erdbestattungen bleiben heute auch auf dem Kirschauer Friedhof eher die Ausnahme. Bei ca. 30 Bestattungen im Jahr ist im Durchschnitt nur jede zehnte eine Erdbestattung. Dem Rechnung tragend entwickelten Friedhofsverwaltung und Friedhofsgärtner im letzten Jahr ein Konzept zur Neuerschließung eines leeren Grabfeldes für insgesamt 32 individuelle Urnenwahlgräber (jeweils 2 Urnen). Die kreisförmige Gestaltung des Areals bricht die auf dem Kirschauer Friedhof ansonsten strenge Geradlinigkeit auf. In den Ecken des Außenkreises werden 4 Urnengemeinschaftsgräber mit je 6 Urnen ihren Platz finden. Im Zentrum wird ein Ginko-Baum als Symbol des Lebens und der Unsterblichkeit in einigen Jahren sein Blätterdach über die Rundbank breiten, die zum Ausruhen und Meditieren einlädt. Trapezförmige, zum Teil allseitig einsehbare Grabstätten bieten für die Kreativität der Steinmetze und der Grabnutzer neue Spielräume und Herausforderungen. Einfassungen sind nicht notwendig, die Abgrenzung zwischen den Grabstellen erfolgte mit einheimischem Granitpflaster. Wer sich für solch eine individuelle Grabstelle entscheidet, kann im Bedarfsfall auch das Angebot der Dauergrabpflegegesellschaft zur Grabpflege nutzen, wenn die Familie schon jetzt oder erst in einigen Jahren von dieser Pflicht entlastet werden soll. Nähere Auskünfte hierzu erteilt Friedhofsgärtner Herr Jörg Händler (Tel. 035951/32511).
Eine individuelle Beratung zu Grabarten und Gebühren, auch vorsorglich, kann gern unter 03592/3878-20 (Friedhofsverwaltung Kirschau, Frau Hartmann) vereinbart werden.

Auch in Zukunft wird von Friedhofsverwaltung und Friedhofsgärtner Kreativität und Engagement gefordert, damit der Kirschauer Friedhof nicht nur ein Ort für die Toten, sondern vor allem ein Ort für die Lebenden ist.

Vielen Dank unseren Partnern bei der Gestaltung des neuen Grabfeldes:
Johann Petasch Oberlausitzer Granitwerk, Rodewitz/Spree
RSD Metallbau Steglich, Kirschau
Holzbau Heber, Kirschau
Bildhauerei- & Steinmetzwerkstatt Johannes Hase Inh. Björn Härting, Bautzen
Fa. Dirk Hetsch, Kirschau
Bautzen Granit, Bautzen
Lehmann GmbH, Rodewitz/Spree
Gärtnerei Milius, Neukirch
Mitarbeiter des kommunalen Bauhofes

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